30.06.2022
Haus- und Biomüllanalyse zeigt hohes Einsparpotential
Der Landkreis Waldshut hat in Zusammenarbeit mit dem Institut Witzenhausen im vergangenen Jahr eine Haus- und Biomüllanalyse durchgeführt. Wie die Auswertung zeigt, besteht insbesondere beim Biomüll ein erhebliches Einsparpotential. Zudem werden regelmäßig Wertstoffe im Haus- und Biomüll entsorgt. Die Abfallwirtschaft des Landkreises bittet deshalb die Haushalte, um eine bessere Trennung und Nutzung der Sammelsysteme. Mit der Nutzung einer Biotonne lassen sich beispielsweise bis zu 40 Prozent an Restmüll einsparen.Die Gegenüberstellung von Küchen-, Nahrungs- und Gartenabfällen sowie verpackten Lebensmitteln zeigt insgesamt, dass nach wie vor viele Nahrungs- und Küchenabfälle im Hausmüll – auch bei den Biotonnen-Nutzern – landen, statt wie vorgesehen im Biomüll, wo aus ihnen Strom, Gas und Wärme gewonnen werden kann.
Betrachtet man nur den Hausmüll, entfiel mit rund 41 Prozent der größte Anteil auf Bioabfälle. Etwa sieben Prozent waren verpackte Lebensmittel, die größtenteils noch zum Verzehr geeignet waren. Groß war zudem der Anteil von Papier und Kartonage (zehn Prozent). In kleineren Mengen wurden Glasverpackungen, Leichtverpackungen/Dosen, Kunststoffe und Metalle festgestellt. Ebenso ließen sich schadstoffhaltige und gefährliche Abfälle wie Batterien und Elektrokleingeräte identifizieren. Generell muss festgestellt werden, dass die Restmülltonne regelmäßig als Entsorgungsvariante für diese Stoffe missbräuchlich genutzt wird.
Im Bereich des Biomülls kommt die Analyse zu einem sehr positiven Ergebnis. Der Anteil der in die Biotonne gehörenden Stoffe lag bei rund 99 Prozent. Dabei erweist sich das Detektionssystem der Entsorgungsfahrzeuge als wichtiger Faktor für das gute Trennverhalten. Wird wiederholt ein Anteil von über 0,5 Prozent von Nicht-Bioabfällen festgestellt (bezogen auf die Trockenmasse), so kann der Verwerter die Bioabfälle zurückweisen. Trotz des positiven Trends landen aber weiterhin Kunststoff- und Biofolien-Müllbeutel missbräuchlich in den Biotonnen. Diese müssen aufwändig aussortiert werden und hinterlassen zudem Mikroplastik im Kompost.
Die wesentlichen Ergebnisse der Analyse sind auf dieser Homepage auch graphisch dargestellt unter Themen und Projekte. Unter der Rubrik Abfallberatung/Abfallvermeidung finden sich Tipps zur Abfallvermeidung und -Trennung.