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Abfallwirtschaft Landkreis Waldshut

Themen und Projekte

Umwelterklärung EMAS

Landrat Kistler Copyright Ornella Cacace: Auf dem Bild ist Landrat Dr. Martin Kistler zu sehen, wie er am Rheinuferweg auf einer Bank sitzt. Im Hintergrund ist rechts der Rhein und links der Uferweg mit Bäumen und Sträuchern zu sehen, die vom Herbst bunt gefärbt sind.Die Deponien stehen nicht am Ende der Müllentsorgung, ihnen kommt vielmehr eine entscheidende Rolle für den Umweltschutz und die Wiederverwertung zu. Auf unseren Deponien landen umweltschädliche Stoffe und Materialen. Ein sorgfältiger und fachgerechter Umgang mit diesen Abfällen ist ein wichtiger Beitrag für den Umweltschutz.

Bereits seit 2003 beteiligt sich die Kreismülldeponie Lachengraben am Umweltmanagementsystem (EMAS) der Europäischen Union. Für die erfolgreiche Teilnahme wurde die Deponie in die europaweite Liste zertifizierter Betriebe eingetragen.

Inzwischen hat sich die Deponie zum siebten Mal der Überprüfung ihres Managementsystems und der Umweltbetriebsprüfung gemäß EMAS III gestellt. Auch dieses Mal erhielt die Deponie das EMAS-Zertifikat, mit dem die Leistungen für eine Verbesserung des Umweltschutzes im Deponiebetrieb gewürdigt wird.

Die EMAS schreibt vor, die wichtigsten Bestandteile des Umweltsystems der Öffentlichkeit aufzuzeigen. Die vorliegende Schrift (EMAS 2024) gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen, die im Zusammenhang mit den Tätigkeiten, den Produkten und den Dienstleistungen im Deponiebetrieb entstehen.

Ich freue mich, dass es dem Eigenbetrieb Abfallwirtschaft in den vergangenen 17 Jahren gelungen ist, die Auswirkungen auf die Umwelt in der Deponie Lachengraben zu reduzieren und damit zu verbessern: der Grundwasserschutz wurde optimiert, das Sickerwasser reduziert, die Gasverwertung und der Arbeitsschutz verbessert. Außerdem konnte beim Betrieb der Deponie Energie eingespart werden

Diese Erfolge, die wir letztlich für unsere Umwelt erzielt haben, gelingen nur durch das gemeinsame Engagement. Ich danke besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Eigenbetrieb Abfallwirtschaft und auf der Kreismülldeponie Lachengraben. Der Lohn für die Mühe ist die neuerliche Zertifizierung der Deponie nach EMAS. Sie ist Garant und Ansporn zugleich, uns kontinuierlich zu verbessern.
 

Erweiterung Deponie Lachengraben - Dokumentation der Bauabschnitte

Einweihung des Bauabschnitts IVa am 06.11.2020 Deponie Lachengraben, Im Hintergrund (mit Planen) Betriebsabschnitt  BA III aAuf der Kreismülldeponie Lachengraben bei Wehr wurde am 06.11.2020 der neue Betriebsabschnitt (BA) IVa eingeweiht.

Der Bau des BA IV a wurde notwendig, da der bisherige Ablagerungsbereich im BA III inzwischen verfüllt ist. Rechtzeitig vor der Verfüllung des BA III hatte der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft mit der Planung und dem Bau des neuen BA IV a begonnen. Die Baumaßnahmen begannen bereits im Jahr 2017 und dauerten bis November 2020, dem Zeitpunkt der Fertigstellung.

Nachfolgend finden Sie Unterlagen, die die einzelnen Bauabschnitte bis zur Einweihung dokumentieren:
 

Nationale Klimaschutzinitiative NKI

Klimaschutzprojekte auf den Kreismülldeponien Lachengraben, Lottstetten, Tiengen und Münchingen:

Logo Nationale Klimaschutz Initiative, gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen BundestagesDer Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises Waldshut ließ in den Jahren 2016 und 2017 im Rahmen von vier Studien das Potential zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen auf der sich in Betrieb befindenden Deponie Lachengraben, Wehr, sowie auf den stillgelegten Deponien Lottstetten, Tiengen und Münchingen schätzen.
Die Ergebnisse der Bestandsaufnahmen, Voruntersuchungen und von Gasabsaugversuchen wurden in Potentialstudien zusammengefasst. Es wurden technisch und wirtschaftlich sinnvolle Aspekte betrachtet, um die Gasabsaugung- und -behandlung auf den Deponien zu optimieren. Die Ergebnisse fließen in die daran anschließenden Planungs- und Ausführungsschritte ein.

Diese Maßnahmen wurden im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ im Förderbereich „Reduzierung der Treibhausgasemissionen von stillgelegten Siedlungsabfalldeponien“ vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert. Die Förderkennzeichen lauten 03K04308 und 03K04309.

Der Projektträger Jülich setzt die „Förderung von Klimaschutzprojekten“ für das BMU um. Die Kosten für die vier Potentialanalysen betragen 77.729,79 € und werden vom Projektträger mit 50 % gefördert.

Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft hat über die erzielten Erkenntnisse und die geplante Umsetzung in den beigefügten Dokumenten berichtet.

Weitere Zusagen von Fördermitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) im September 2021

Seit September 2021 gibt es weitere Zusagen von Fördermitteln im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) für Maßnahmen zur Optimierung der Gaserfassungen für die Kreismülldeponie Lachengraben, Wehr, und die ehemalige Deponie Lottstetten.

Aufgrund eines Beschlusses des Ausschusses für Technik, Umwelt und Verkehr vom 29.09.2021, wurde die Verwaltung mit der Beauftragung der Genehmigungsplanung sowie der Ausschreibung von erforderlichen Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen auf den Deponien des Landkreises Waldshut (Kreismülldeponie Lachengraben, Wehr und ehemalige Deponie Lottstetten) beauftragt. Die dafür nötigen Baumaßnahmen werden mit rund 1.087.000 Euro gefördert.
Weitere Informationen können Sie den beigefügten Dokumenten entnehmen.

Mit den Förderzusagen erhielt der Landkreis Waldshut auch zwei Urkunden des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit für das vorbildliche Engagement in Sachen Klimaschutz.

Neue Entgasungsanlage in der Deponie Tiengen ist wichtiger Beitrag zu Klimaschutz

Mit einer Einweihungsfreier am 26. November 2021 ist die Entgasungsanlage auf der ehemaligen Kreismülldeponie in Tiengen offiziell in Betrieb genommen worden. Dank der neuen Anlage können Treibhausgas-Emissionen stark reduziert werden.

Zum Hintergrund: Die ehemalige Kreismülldeponie Tiengen ist seit 1990 verfüllt und befindet sich in der Stilllegungsphase. Das Deponiegas wurde über Gasbrunnen gefasst, abgesaugt und mittels einer Gasfackel verbrannt. Eine Nutzung des Deponiegases über Gasmotoren war auf Grund der geringen Mengen und der Gaszusammensetzung nicht möglich. Eine Potentialstudie hatte ergeben, dass durch die Umstellung der Deponieentgasung auf eine verstärkte Saugbelüftung unkontrollierte Methangas-Emissionen auf ein Minimum reduziert werden können.

Die neue Anlage: Am Standort der ehemaligen Kreismülldeponie Tiengen wurde deshalb das Gaserfassungssystem erneuert und ein Methanoxidationsfilter errichtet. Das abgesaugte Deponiegas kann so nachbehandelt werden. Dadurch können die Treibhausgas-Emissionen gegenüber der bisherigen Deponiegaserfassung und Behandlung um 94 % reduziert werden. Der Effekt für den Klimaschutz ist deutlich, denn Methangas ist 25-mal klimaschädigender als Kohlendioxid. Durch die Vermeidung von Methangas-Emissionen kann somit ein wirksamer Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.

„Die neue Anlage zur Entgasung der ehemaligen Abfalldeponie in Tiengen ist ein wichtiger Baustein zum Klimaschutz. Das Projekt, das vom Bundesministerium mit 300.000 Euro aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert wird, ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie Klimaschutz auf kommunaler Ebene ganz konkret wird. Mit dem gelungenen Technologiewechsel wird die Kohlendioxid-Menge auf der Deponie Tiengen bis 2043 um rund 16.000 Tonnen reduziert. Ich freue mich sehr darüber, dass der Landkreis Waldshut die Fördermöglichkeiten der Nationalen Klimaschutzinitiative nutzt, um seine stillgelegten Siedlungsdeponien klimafreundlich umzurüsten. Die „aerobe in-situ Stabilisierung“ der beiden Deponien Lottstetten und Lachengraben, die beide bis Anfang 2023 mit einer Saugbelüftung modernisiert werden, unterstützt das Bundesumweltministerium mit insgesamt rund einer Million Euro. Im Vergleich werden die Treibhausgasemissionen dort in den folgenden 25 Jahren um rund 94 Prozent (Lachengraben) und rund 72 Prozent (Lottstetten) reduziert. Ich danke allen Beteiligten für dieses klare Bekenntnis zum Klimaschutz. In Glasgow wurden Entscheidungen mit weltweiter Bedeutung getroffen, hier auf lokaler Ebene wird der Nutzen von Klimaschutz praktisch und mit dem notwendigen Erfolgsnachweis sichtbar gemacht. Ich hoffe, dass Sie viele Nachahmerinnen und Nachahmer finden,“ so Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter, MdB.

Weitere Statements und Informationen können Sie der Pressemitteilung entnehmen.
Ansicht des MethanoxidationsfiltersPersonen von links nach rechts: Joachim Lehner, Planer, Hans-Jörg Rotzinger, Eigenbetrieb Abfallwirtschaft, Antonia Kiefer, Kreisrätin, Niklas Nüssle, MdL, Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter, MdB, Landrat Dr. Martin Kistler, Sabine Hartmann-Müller, MdL, Felix Schreiner, MdLRede von Landrat Dr. Martin Kistler zur Einweihung. Personen von links nach rechts: Alexander Wunderle, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Wahlkreisbüro Rita Schwarzelühr-Sutter, Joachim Lehner, Planer, Hans-Jörg Rotzinger, Eigenbetrieb Abfallwirtschaft, Landrat Dr. Martin Kistler, Antonia Kiefer, Kreisrätin, Felix Schreiner, MdL, Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter, MdB, Niklas Nüssle, MdL
 

Neue Entgasungsanlage auf der Deponie Lottstetten leistet wichtigen Beitrag zum Klimaschutz

Mit einer Einweihungsfeier am 12. April 2024 ist die Entgasungsanlage auf der ehemaligen Deponie in Lottstetten offiziell in Betrieb genommen worden. Dank der neuen Anlage können Treibhausgas-Emissionen stark reduziert werden.

Deponien bauen Müll chemisch ab. Dabei entstehen so genannte Deponiegase, darunter auch Methan. Es gilt als besonders schädlich fürs Klima. Bislang konnten die Deponiegase auf der stillgelegten Deponie in Lottstetten nicht sinnvoll verwertet werden. Dank der neuen Anlage können Methan-Emissionen nun drastisch reduziert werden, um 94 Prozent. Das kommt dem Klima zugute. weil Methangas 25 Mal klimaschädigender ist als Kohlendioxid. Die neue Anlage leistet somit einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz. ´

„Der Landkreis Waldshut setzt sich für einen nachhaltigen Klimaschutz ein. Die neue Anlage auf der Deponie in Lottstetten ist ein Beispiel für dieses Engagement“, sagt Landrat Dr. Martin Kistler.

„Diese Maßnahme zeigt eindrücklich, wie die Abfallwirtschaft im Landkreis Waldshut die technischen Möglichkeiten bestmöglich zum Schutz der Umwelt einsetzt. Weitere vergleichbare Maßnahmen sind bereits auf der Deponie Tiengen umgesetzt und auf der Deponie Lachengraben in der Umsetzungsphase“, ergänzt Hansjörg Rotzinger, technischer Leiter.

„Dank der großzügigen staatlichen Fördermittel im Bereich Klimaschutz kann der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft diese und weitere Maßnahmen durchführen, ohne den Gebührenzahler zu sehr zu belasten. Von den staatlichen Fördermitteln profitieren der Umweltschutz und die Bürger im Landkreis“, so Amtsleiter Elmar Weißenberger.

Aufgrund der sehr hohen Reduktion von Methangasemissionen wird diese Maßnahme im Rahmen der Klimaschutzprojekte im kommunalen Umfeld gefördert. Der Projektträger ZUG erteilte dem Landkreis zweckgebunden einen Zuwendungsbescheid über 375.707 € (60 % der Investitionskosten). Die Plangenehmigung des Regierungspräsidiums Freiburg wurde am 12.12.2022 erteilt. Der Kreistag beauftragte in seiner Sitzung am 07.12.2022 die Arbeiten.

Die Baumaßnahmen konnten bereits im Februar 2024 abgeschlossen werden. Danach wurde die neue Anlage eingefahren und läuft nun seit einigen Wochen stabil und zuverlässig.
Planer Herr Lehner nimmt die Feinjustierung am Gassammelbalken vor im Container, im dem die ganze Gasabsaugungsanlage untergebracht ist.Personen bei der Einweihung von rechts nach links: Landrat Dr. Kistler; Herr Göhrig, Journalist; Dezernentin Fr. Dr. Schweizer; Herr Morasch, Bürgerm. Gem. Lottstetten; Gemeinderäte: Herr Henes, Herr Rogg, Herr Schneider; Frau Hartmann, Kreisrätin
 

Durchführung einer Haus- und Biomüllanalyse in KW 28 im Landkreis Waldshut

Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft hat in der Kalenderwoche 28 (vom 12. bis zum 16. Juli) die erste Kampagne einer Haus- u. Biomüllanalyse durchgeführt.
Hiervon betroffen waren einige Haushalte in folgenden Städten und Gemeinden:
  • Ühlingen-Birkendorf
  • Waldshut-Tiengen
  • Laufenburg
  • Dogern
  • Bad Säckingen.

Durch die Hausmüll- und Bioabfallanalyse 2021 (HBA) sollte 2 1/2 Jahre nach Einführung der Biotonne nun einerseits erhoben werden, welche Veränderungen sich seit der letzten Analyse aus dem Jahre 2012 im Hausmüll zeigen und wie groß die darin noch enthaltenen biogenen Müllmengen sind. Andererseits soll die Zusammensetzung des Biomülls ermittelt werden. Hier soll insbesondere der Anteil der Störstoffe (Plastiktüten, biologisch abbaubare Plastiktüten, und andere Störstoffe, wie z. B. Metalle und Restmüll) ermittelt werden, jeweils unterschieden nach Siedlungsstrukturen. Damit sollen aktuelle Planungsdaten für die Zukunft der Abfallwirtschaft im Landkreis Waldshut erhoben werden.

Für die Haus- u. Biomüllanalyse wurden bei einzelnen Haushalten der genannten Städte und Gemeinden Stichproben gezogen. Hierfür wurden bei den betroffenen Haushalten am Leerungstag in der Zeit von 6:00 Uhr bis 10:00 die entsprechenden Hausmülltonnen und Biotonnen durch das beauftragte Witzenhausen-Institut entleert. Nach der Entleerung wurden die Tonnen mit einem Hinweisblatt beklebt, mit welchem die Haushalte gebeten wurden, die Tonnen bis nach der Registrierung der Leerung durch den Entsorger Kühl am Straßenrand stehen zu lassen. Die Registrierung der Leerung erfolgte am Leerungstag zwischen 10 Uhr und 17 Uhr. Dabei wurden die Müllbehälter in die Schüttung der Müllfahrzeuge eingehängt und elektronisch erfasst. Danach wurde das Hinweisblatt entfernt und die Müllbehälter konnten wieder hereingeholt werden.

Unterstützt wurde das Witzenhausen-Institut durch Mitarbeiter des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft, die die Stichproben aus wenigen 1,1 cbm-Containern zogen. Zu diesem Zweck wurden die vorhandenen 1,1 cbm-Container durch neue ersetzt. Dies erfolgte für die Haushalte und Gewerbebetriebe kostenfrei.

Bei Erhebung der Stichproben wurden nur Daten in anonymisierter Form erhoben. Beispielsweise wurde der Füllstand des Behälters registriert. Ferner wurde der Behälter einem Haushalt zugeordnet und dessen Bewohnerzahl über das zuständige Einwohnermeldeamt abgeglichen. Sämtliche Daten wurden nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung erhoben und ausgewertet.

In der Bildergalerie sind Fotos aus der ersten Erhebung zu sehen. (Bitte auf die Fotos klicken, um alle anzusehen. In der dann erscheinenden Großansicht ist auch eine Bildbeschreibung enthalten, was zu sehen ist.).

Die zweite Kampagne der Haus- u. Biomüllanalyse ist für die 42. KW geplant.

Haus- und Biomüllanalyse 2021 zeigt hohes Einsparpotential - Das ist das Endergebnis der Analyse

Der Landkreis Waldshut hat 2021 in Zusammenarbeit mit dem Institut Witzenhausen Analysen des Haus- und Biomülls durchführen lassen. Die Analysen ergaben, dass zum Teil noch erhebliches Einsparpotential für eine weitere Reduzierung der Hausmüllmenge durch eine bessere Trennung und Nutzung der existierenden Sammelsysteme vorhanden ist – insbesondere bei der Organik (Biomüll). Außerdem landen noch immer zu viele Wertstoffe in Haus- und Biomüll.

Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit der bereits in 2012 erstellten Analyse herzustellen, wurden nach Möglichkeit auch Stichproben aus den gleichen Untersuchungsgebieten/Bebauungsstrukturen gesammelt:

Die Untersuchung fand für Hausmüll in 1-/-2-Familienhäusern mit großen Grundstücken in Ühlingen-Birkendorf, 1-/-2-Familienhäusern sowie Reihenhausbebauung mit kleinen Grundstücken am Stadtrand von Waldshut-Tiengen und Mehrfamilienhäusern in Waldshut-Tiengen statt. Für Biomüll fand die Untersuchung in 1-/-2-Familienhäusern mit großen Grundstücken in Dogern, 1-/-2-Familienhäusern sowie Reihenhausbebauung mit kleinen Grundstücken am Stadtrand von Laufenburg und Mehrfamilienhäusern in Bad Säckingen statt.

Hier sind die wichtigsten Ergebnisse der Analysen zusammengefasst:

Hausmüllanalyse

  • Der Gesamtanteil an organischem Material (Biomüll) im Hausmüll betrug durchschnittlich 41,4 Gew.-%. Bei Bestellung einer Biotonne lässt sich der Restmüll-Anteil - und damit auch die Müllgebühren – um bis zu ca. 25 % verringern.
  • Der Anteil der verpackten Lebensmittel im Hausmüll lag bei 7,2 %. (siehe Grafik Abb. 32 Organikpotential im Hausmüll). Der Großteil davon wäre noch zum Verzehr geeignet gewesen. (Dies gilt auch für viele der aussortierten Nahrungsabfälle.)
  • Desweiteren belief sich der Anteil der enthaltenen vermeidbaren Abfälle im Restmüll ohne Organik auf 11,4 Gew.-%. (Fotos Abb. 27, Seite 32 der Analyse: Aussortierte trockene Wertstoffe) Im Einzelnen bestanden diese vermeidbaren Abfälle aus Papier/Kartonage, Glasverpackungen, Leichtverpackungen/Dosen, Kunststoffen und Metallen. Sogar schadstoffhaltige und gefährliche Abfälle wie Batterien und Elektrokleingeräte wurden im Restmüll gefunden. Die Restmülltonne wird regelmäßig als Entsorgungsvariante für diese Stoffe genutzt, wie Fundhäufigkeiten bei der Analyse zeigten. Wertstoffe oder sogar Schadstoffe gehören jedoch nicht in den Restmüll.
Organikpotential und verpackte Lebensmittel im Hausmüll, Abb. 32, Seite 35 der AnalyseWertstoffpotential im Hausmüll, Abb. 27, Seite 32 der AnalyseGesamtzusammensetzung des Hausmülls, Abb. 25, Seite 31 der Analyse-Küchenabfälle im Hausmüll mit z. T. noch genießbaren verpackten LebensmittelnVerpackte Lebensmittel im Hausmüll

Biomüllanalyse

  • Die Qualität der untersuchten Bioabfälle war sehr gut. Der Anteil der in die Biotonne gehörenden Materialien lag im Mittel bei knapp 99,2 %. (Siehe Abb. 8, Gesamtzusammensetzung der Bioabfälle im Landkreis Waldshut.) Ein Grund für das gute Trennverhalten ist sicher auch darin zu sehen, dass mit dem Detektionssystem, das alle Biosammelfahrzeuge haben und das bei jeder Leerung mitläuft, die Haushalte sehr gut für ein gutes Trennverhalten sensibilisiert werden. Dies wird mit der Novelle der Bioabfallverordnung auch immer wichtiger, da hier ein festgelegter Kontrollwert von 0,5 % an Störstoffen - bezogen auf die Trockenmasse des Materials - nicht überschritten werden darf. Sollte es zu dieser wiederholten Überschreitung kommen, kann der Verwerter die Bioabfälle zurückweisen. Dieser müsste dann insgesamt in die Verbrennung verbracht werden. Die Kosten hierfür würden der Allgemeinheit belastet werden.
  • Die Bioabfälle werden zu 62 % lose und zu 38 % in Beuteln in die Tonnen geworfen. Im Durchschnitt waren 94 % der Beutel aus Papier. Allerdings verwenden 4 % der Haushalte PE-Beutel (Kunststoffbeutel) und 2 % kompostierbare Biofolien-Müllbeutel. Diese Beutel dürfen nicht verwendet werden, da sie aufwändig aussortiert werden müssen (was nicht immer vollständig gelingt). Sie hinterlassen Mikroplastik im Kompost. (Tab. 6, Verteilung der über Beutel erfassten haushaltsstämmigen Bioabfälle differenziert nach der Art der genutzten Beutel in %). Auch hier sind alle Haushalte aufgefordert, zukünftig ausschließlich die zulässigen Beutel bzw. Einpackmaterialien zu nutzen, um eine Zurückweisung des Bioabfalls zu vermeiden.
  • Bei einer Gegenüberstellung von Küchenabfällen, Nahrungsabfällen, Gartenabfällen und verpackten Lebensmitteln sowohl im Haus- als auch im Biomüll fanden sich zu viele Nahrungs- und Küchenabfälle im Hausmüll – auch bei den Biotonnen-Nutzern. Diese Stoffe gehören jedoch definitiv in den Biomüll, wo aus ihnen Strom, Gas und Wärme gewonnen werden kann (siehe Biotonnen-Statistik auf dieser Homepage https://abfall-landkreis-waldshut.de/eip/pages/bio tonne-statistiken.php)
Gesamtzusammensetzung der Bioabfälle im Landkreis Waldshut.jAus dem Bioabfall aussortierte Fremdstoffe, Abb. 6, Seite 17 der AnalyseBiotonnen mit und ohne Fremdstoffe, Abb. 11, Seite 21 der AnalyseBiotonnen mit und ohne Fremdstoffe, gut und schlecht gefüllt, Abb 13, Seite 22 der AnalyseIn Beuteln gesammelter Biomüll sowie aussortierte Beutel, Abb. 18, Seite 25 der AnalyseVerteilung der über Beutel erfassten Bioabfälle differenziert nach Art der genutzten Beutel

Fazit der Haus- und Biomüllanalyse 2021

  • Mit der Bestellung einer Biotonne lassen sich bis zu 40 Gew.-% Restmüll einsparen.
  • Auch wenn das Trennverhalten im Landkreis Waldshut insgesamt sehr gut ist – es finden sich trotzdem noch Wertstoffe/Schadstoffe im Restmüll. Diese gehören jedoch in die entsprechenden Wertstoff-Stationen.
  • Es landen noch zu viele verpackte Lebensmittel im Müll, die noch genießbar gewesen wären. Tipps und Tricks, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, finden sich auf dieser Homepage unter Abfallvermeidung Essen und Trinken.
  • Wenn Lebensmittel ungenießbar sind und weggeworfen werden müssen – dann bitte unverpackt über die Biotonne entsorgen.
  • Keine Plastikbeutel (auch nicht, wenn kompostierbar darauf steht) in die Biotonne geben – sie sind ein Störstoff.

Wir danken allen Haushalten, die ihren Müll bisher so gut getrennt haben. Sie alle leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und helfen mit, wertvolle Energie und Rohstoffe einzusparen bzw. wieder zu gewinnen.

Im PDF-Dokument finden Sie den vollständigen Bericht des Instituts Witzenhausen.
 

Neuer Recyclinghof in Ühlingen-Birkendorf eröffnet

Im Gewerbegebiet Ühlingen wurde der neu errichtete Recyclinghof feierlich eingeweiht. Neben Wertstoffen kann dort künftig auch Sperrmüll entsorgt werden.

Den ganzen Bericht zur Eröffnung finden Sie unter Aktuelles/Pressemitteilungen.

Nachstehend sehen Sie einige Impressionen von der Eröffnung.
Container für WertstoffeDer Landrat hält die Einweihungsrede. Personen von li. nach re.: Bürgerm. T. Gantert, Landrat M. Kistler, Ortsvorst. Ühlingen K. Müller, Pressevertreter NNDie Blaskapelle Ühlingen-Birkendorf spielt.Einwurf des ersten Gelben Sacks von Herrn Landrat. Personen von li. nach re.: Stellv. Amtsleiter des Eigenbetriebs H. Rotzinger, Ortsvorsteher K. Müller, Dr. C. Schweizer, Dezernentin Amt f. Landw., Verbrauchersch. u. Abfallw., Bürgermeister T. Gantert, Landrat M. KistlerDer Infostand der Abfallwirtschaft. Personen von li. nach re.: Herr Lüber, Recyclinghof-Betreuer, Frau G. Schwind, Abfallberaterin Eigenbetrieb, Herr R. Kienzler, Betreiber des früheren Recyclinghofs in ÜhlingenGäste bei der Eröffnung.j
 

Nachweis erbracht – 40 l Restmülltonne fasst etwas mehr als 40 l Volumen

Ein Kunde der Abfallwirtschaft hatte mehrfach bezweifelt, dass die 40 l Restmülltonne auch tatsächlich ein Volumen von 40 l fasst.

Aus diesem Grund wurden im Herbst 2022 im Beisein des Kunden auf der Grünkompostierungsanlage Küssaberg eine 40 l Restmülltonne und der Deckel nach und nach mit einem geeichten 3 l Gefäß gefüllt. Das Ergebnis war, dass die 40 l Restmülltonne inklusive Deckel nachweisbar ein Volumen von 40 l plus 150 ml fasst.

Die Fotos dieser Aktion finden Sie in der Galerie.
40l-RM-Tonne mit offenem Deckel, leer, Seitenansicht40l-RM-Tonne mit offenem Deckel, leergeeichter Messbecher 3 lGeeichter Messbecher mit WasserinhaltDer dritte Messbecher wird in die Tonne gefülltMitarbeiter bei der Befüllung der Tonne mit WasserBefüllung des Deckels mit Wassergefüllte Tonne mit gefülltem DeckelÜberfüllmenge im Messbecher.
 

Einweihung der neuen Grünschnittsammelstelle in Stühlingen-Eberfingen

Im Stühlinger Ortsteil Eberfingen wurde am Donnerstag, den 22. Juni 2023 um 8.30 Uhr eine neue Grünschnittsammelstelle in einer öffentlichen Feierstunde und im Beisein von Landrat Dr. Martin Kistler eingeweiht.

Die Sammelstelle befindet sich auf dem Anwesen von Landwirt Manfred Blatter (Berghof 1) in Eberfingen. Der Landwirt plante und baute die Sammelstelle und betreut sie auch zukünftig. Initiiert wurde der Neubau durch den Ausschuss für Technik, Umwelt und Verkehr (TUV) des Landkreises Waldshut. Mit der neuen Sammelstelle wird eine im Wutachtal bestehende Lücke der Grünschnitterfassung geschlossen. Betrieben wird die neue Grünschnittsammelstelle im Auftrag des Landkreises Waldshut unter dem Dach des Maschinenringes im Landkreis Waldshut.

Adresse und Öffnungszeiten der Grünschnittsammelstelle Eberfingen finden Sie unter Annahmestellen/Grünschnittsammelstellen.
Ansicht des Grünschnittsammelplatzes mit EinfahrtAnsicht des GrünschnittsammelplatzesAnsprache von Landrat Dr. Kistler an die Teilnehmer bei der EröffnungAnsprache von Herrn Burger, Bürgermeister von StühlingenAnsprache von Herrn Käppeler, Firma Mura Maschinenring.jAnsprache von Herrn Käppeler, Mura Maschinenring, mit weiteren TeilnehmernBetreiber der Grünschnittsammelstelle, Herr BlatterDas Catering-Team vom Hof BlatterGruppenbild mit Landrat Dr. Kistler, Bürgermeister Burger, den Vertretern der Mura und den Eheleuten BlatterLandrat Dr. Kistler bei der Ansprache, links im Bild Frau Dezernentin Dr. C. SchweizerTeilnehmer bei der Ansprache von Landrat Dr. Kistler

Abfallwirtschaftskonzept 2022

Vorwort zum Abfallwirtschaftskonzept 2022 von Dr. Martin Kistler:

Die Abfallwirtschaft im Landkreis Waldshut hat sich seit der Veröffentlichung des Abfallwirtschaftskonzeptes 2015 grundlegend fortentwickelt. Ein neues Müllgebührensystem (2006), die Blauen Tonnen (2008), die Sperrmüll- und Möbelholzabfuhr auf Abruf (2010) die flächendeckende Hartkunststofferfassung (2017) sowie die Biotonnen (2019) wurden eingeführt. Das Netz der Recyclinghöfe wurde weiter ausgebaut und die Grünschnitterfassung optimiert.
Auch der technische Standard unserer Deponie wurde weiter verbessert. Hierzu hat nicht zuletzt auch die konsequente Umsetzung der EMAS-Richtlinien (Eco-Management and Audit-Scheme) einen wesentlichen Beitrag geleistet. Hierbei handelt es sich um eine Umweltbetriebsprüfung nach den Vorgaben der EU.

Die Entwicklung der vergangenen Jahre in der Entsorgungswirtschaft, genannt sei beispielhaft die Einführung der Biotonne und die Verabschiedung des neuen Verpackungsgesetzes, weist nach wie vor eine hohe Dynamik auf, der sich der Landkreis Waldshut stellen muss und stellen wird.

Unverzichtbare Grundlage hierfür ist eine vorausschauende Planung im vorliegenden neuen Abfallwirtschaftskonzept 2022, das neben einer Bestandsaufnahme konkrete Ziele und Maßnahmen für die nächsten Jahre benennt. Hierbei werden auch bereits die Themen aus dem neuen Landeskreislaufwirtschaftsgesetz aufgegriffen. Das Abfallwirtschaftskonzept 2022 richtet sich an alle, die sich in unserem Landkreis für diesen wichtigen Bereich des Umweltschutzes interessieren und engagieren.

Mein Dank gilt den Mitgliedern unseres Kreistages, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung und nicht zuletzt der Bevölkerung, ohne deren aktives Mitwirken ein solches Konzept nur Makulatur wäre.

gez. Dr. Martin Kistler

(Das vollständige Abfallwirtschaftskonzept kann untenstehend als pdf heruntergeladen werden.)